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Ein interkulturelles Bildungs- und Sportprojekt für Jugendliche

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4. Bericht- Arbeit bei der Isikhokelo Primary School 4.09.2012- 12.09.2012


Was ich mittlerweile auch mitbekommen habe ist, dass sich Pläne hier in Südafrika schnell ändern und man selten weiß, was in der nächsten Woche so alles auf einen wartet. So habe ich Anfang dieser Woche erfahren, dass ich erst einmal keine Interviews machen werde, sondern in die Isikhokelo Primary School in Side C/Khayelitsha gehen werde, um dort beim Unterrichten von Sportaktivitäten wie Fußball,Hockey,Volleyball, Rugby und Kricket (welches die Lehrer mir hoffentlich noch erklären werden) zu helfen und den Kindern „Basic Computerskills“ zu vermitteln. Zuerst dachte ich, es würde sich um das präzise Arbeiten mit Programmen wie Word, Excel oder Power Point handeln, doch die Schulleiterin erklärte mir, dass mit „Basics“ der Umgang mit der Maus, der Tastatur und dem Internetgemeint sei. Viele von den Kindern saßen noch nie vor einem Computer und wissen nicht, wie man diesen bedienen soll. Der Weg zur Schule ist manchmal etwas problematisch. Geregelte Abfahrtszeiten gibt es hier nicht und so kann es sein, dass man für einen Weg, für den man gestern 30 Minuten gebraucht hat, heute auf einmal 60 Minuten braucht, da einfach mal keine Bahn kommt oder kein sogenanntes „Bustaxi“.Deshalb verbringt man viel Zeit damit, durch die Gegend zu fahren und zu warten. Entweder man geht 30 Minuten zu früh los und muss dann warten, oder man lässt es drauf ankommen und ist auf einmal 30 Minuten zu spät.

Trotzdem war ich nun am Donnerstag das erste Mal alleine in der Schule und wurde dem „Coach“ für Sportaktivitäten vorgestellt .Was ich bei meiner Ankunft schnell festgestellt hatte war, dass ich als eine kleine Attraktion, vor allem bei kleineren Kindern, angesehen wurde. Viele rannten auf mich zu und versuchten mit mir in die Hände zur Begrüßungzu klatschen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem Leben von mir unbekannten so herzlich begrüßt zu werden.

Der Coach hat mich gleich über bestimmte Abläufe informiert. Zuerst kommt das Ausdauertraining, dann das dribbeln mit dem Ball, danach ein Testspiel und dann erstaunlicherweise die Essensausgabe. Viele dieser Kinder bekommen nämlich kein Essen mehr zu Hause und sind (das Fußballtraining ist nachmittags) deshalb sehr hungrig. Nun wurde ich, da gerade eine Touristengruppe aus dem Ausland durch die Schule geführt wurde und der Chor und eine Tanzgruppe den Touristen in der Aula etwas vorspielen wollten, herzlich dazu eingeladen, dort zuzugucken. Und wenn ich das mit meinem Chor aus meiner alten Schule in Deutschland vergleiche und ich das als gut erachtet habe, wurde mir das direkt peinlich. Das Taktgefühl, die lauten schönen Gesänge und die Motivation waren extrem beeindruckend. Die Vorführung, bei der ich meinen offenen Mund vor Staunen nicht mehr schließen konnte, bestand aus schönen Gesängen auf Xhosa, begleitet von Trommeln und Xylophonen. Dazu tanzten die Kinder im Vordergrund nach einstudierten Bewegungen, die ich in dem Alter (7-11) niemals ausführen hätte können. Plötzlich wurde ich sogar von einem kleinem Mädchen aufgefordert, mit ihr zu tanzen und mir wurde ein wenig peinlich, dass ich den schnellen Bewegungen ihrer Schritte nicht wirklich folgen konnte. Doch bald sah ich gar nicht mehr so schlecht an ihrer Seite aus und auch ich bekam meinen Applaus :D.

Nach diesem tollen Ereignis ging es für mich raus auf den Fußballplatz der Schule, der von der Stadt durch Spenden finanziert wurde. Hier habe ich erste einmal beim Fußballtraining zugeguckt, bei dem viele der Kinder in ihren Schuluniformen spielten, da sie sich keine Sportsachen leisten können, mich am Training beteiligen werde ich erst später.  Die folgende Essensausgabe endete dann beinahe in einem handgreiflichen Streit, weil viele Kinder natürlich versuchten, sich durch mehrmaliges Anstellen mehr Essen erschleichen zu können.

Nun werde ich öfter in den folgenden Wochen in diese Schule gehen und den Lehrern beim Unterricht tatkräftig unterstützen. Des Weiteren soll ich beim Entwickeln einer elektronischen Karte helfen, bei der man per Mausklick auf ein Projekt auf der Karte auf einen Blick die Basisinformationen, Bilder, Ansprechpersonen und Adresse sieht. Dafür müssen die Projekte in den Townships erst einmal per GPS geortet werden, was bei den sogenannten unformalsettlements innerhalb der Townships ziemlich schwer ist. Natürlich steht dann auch noch das Fußballturnier in Monwabisi Park am 22.Spetember an, welches ich mitorganisiert habe. Wie ihr seht, bleibt einiges zu tun und ich werde euch weiter von meinem Leben hier berichten.Viele Grüße, Daniel