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Ein interkulturelles Bildungs- und Sportprojekt für Jugendliche

EBS Jahresbericht 2015

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Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015

Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015

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Projektreise Namibia 2015, Swakopmund

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Auf Ballhöhe Blog 2015 Namibia, Windhuk

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Projektreise Japan 2015

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PROJEKTREISE Namibia, 22. September - 28. September 2014


Beim Frühstück erreicht uns eine sehr erfreuliche Mail aus der deutschen Botschaft. Das Auswärtige Amt hat die Materialspende bewilligt und wir können in naher Zukunft Tore, Bälle, Hütchen etc. bestellen. Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler unseres Camps steht somit. Gut gelaunt erledigen wir den noch notwendigen Papierkram.
Mit diesen guten Nachrichten im Gepäck begeben wir uns auf den Weg ins Training. Weiterhin helfen wir Klaus bei den beiden Trainingseinheiten des Tages. Die Zeit zwischen den Einheiten nutzen wir am Dienstag für einen Besuch bei OTB. Klaus kennt den Chef Mark sehr gut und wir erhoffen dadurch besser ins Gespräch zu kommen. Wir unterhalten uns noch einmal über die anstehende Bestellung. Die meisten Artikel sind auf Lager und es sollte kein Problem sein, sie pünktlich zum Camp geliefert zu bekommen. Lediglich bei den Adidas Trikotsätzen ist er skeptisch, aber Mark schaut was er machen kann. Zur Not müssen wir auf eine andere Marke ausweichen. Von den qualitativ etwas höherwertigen Bällen rät er uns ab, da die meisten Schulen eher keinen Rasenplatz zu Verfügung haben. Wie wir bereits am Wochenende beim kicken festgestellt haben, passiert es hier schnell mal, dass ein Ball von einem Dorn durchbohrt wird – dem Dorn ist dabei der Preis relativ Wurst. Daher werden wohl preiswertere und dafür mehr Bälle bestellt.

Zum nächsten Training kündigt sich hoher Besuch an. Der Vize Botschafter schaut vorbei und wird von einer Kollegin aus dem Auswärtigen Amt begleitet. Von ihr kam die positive Rückmeldung bezüglich der Materialspende. Immer wieder schön, zu einem Namen auch endlich ein Gesicht kennen zu lernen. Während die Mädchen weiter fleißig trainieren, tauschen wir uns über die neusten Entwicklungen aus und stellen auch dem Botschafter kurz unser Projekt vor. Gemeinsam sammeln wir Ideen, wie wir das anstehende Event so in den Medien platzieren können, dass es neben dem großen Championship nicht untergeht.

Nachdem P.A.Y. uns in den letzten Wochen sehr bei unserem Vorhaben unterstützt hat, kommen wir nun sehr gerne der Anfrage nach mit den Kindern des Programms eine paar Trainingseinheiten durchzuführen. Klaus konnte uns kurzfristig ein paar Bälle beschaffen, mit denen wir uns auf den Weg machen. Mit dem Taxi geht es los aus Klein Windhoek raus nach Katutura. Zu Beginn ist das Taxi noch leer sodass ich kein Problem habe, die Bälle zu verstauen. Doch nach und nach füllt sich das Taxi, bis ich mit zwei etwas kräftigeren Damen und einem kleinen Jungen auf der Rückbank sitze. Um zumindest noch ein wenig Komfort zu genießen, frage ich den Fahrer ob zumindest die Bälle noch im Kofferraum Platz finden. Erleichtert steige ich wenige Minuten später wieder aus dem Taxi.

In einer kleinen blauen Arena (im Blau des Sponsors eines Mobilfunkunternehmens) mit Betonboden bauen wir ein paar Hütchen auf. Doch unsere Überlegungen werden sogleich wieder über den Haufen geworfen, als statt der angekündigten 20 Kindern, 50 auftauchen. Mit leuchtenden Augen werden die neuen Bälle begutachtet. Sie haben keine 100 N$ gekostet und werden hier dennoch als wertvoll angesehen. Nach ein paar Passübungen beschließen wir den Innenraum der Arena in zwei Felder aufzuteilen und die Kinder einfach spielen zu lassen. Die jüngeren in dem einen Feld, die etwas älteren auf dem anderen.

Gut eine Stunde später machen wir uns dann zum nächsten Training mit der Nationalmannschaft auf, zu der auch die offizielle Trainerin wieder anwesend ist. Auch wenn in den letzten Tagen viel Zeit für das Training investiert wurde, hat es doch viel Spaß gemacht. Ich hätte zumindest nichts dagegen auch weiterhin gelegentlich unterstützend tätig zu sein, wenn es gewünscht ist.

Am Freitagmorgen besorgen wir uns ein Auto für das Wochenende und begeben uns auf einen Trip, auf den wir uns ganz besonders freuen. Es geht in den Etosha Nationalpark! Auf der knapp 450 km langen Strecke machen wir kurz in Otjiwarongo Halt, um zwei Bekannte die wir am ersten Wochenende in Swakopmund kennen gelernt haben einzusammeln. Trotz einiger Bedenken im Vorfeld passt sämtliches Gepäck in unser Auto. Geschlaucht von der langen und teilweise wieder recht eintönigen Fahrt erreichen wir am frühen Abend einen Campingplatz kurz vor dem Anderson’s Gate, dem südlichen Eingang in den Park. Schnell sind die Zelte aufgebaut und der Grill angeschmissen. Ich schlafe nicht sonderlich gut, doch das ist mir egal. Die Vorfreude auf Etosha ist deutlich zu spüren. Mit den ersten Sonnenstrahlen sitzen wir wieder im Auto und fahren in den Park. Bereits wenige Meter nach dem Tor sehen wir die ersten Zebras. Da unsere Gastfamilie an einem bestimmten Wasserloch öfter mal Löwen gesehen hat, biegen wir zunächst links ab Richtung Okondeka. Unterwegs überqueren mehrere Springböcke und eine Fleckenhyäne die Straße und eine Herde Gnus grast wenige Meter von uns entfernt. Am Wasserloch selbst ist dann wenig los, weswegen wir uns gleich zu Wolfsnes aufmachen. Und hier haben wir schon Glück. Aus der Ferne sehen wir bereits eine Giraffe in der Landschaft stehen. Als wir näher kommen bewegen sich zwei Löwenmännchen gerade Richtung Schatten um sich dort niederzulassen. Ein unbeschreibliches Gefühl nur wenige Meter neben dieser faszinierenden Kreatur zu stehen. Wir lehnen uns leicht aus dem Fenster um bessere Fotos machen zu können. Kurze Zeit später vernehmen wir ein markerschütterndes Knurren und wir ziehen schnell die Köpfe wieder ins Auto zurück. Am nächsten Wasserloch tummeln sich gleich mehrere hundert Tiere, unter anderem Oryxe, die miteinander kämpfen. Bei Charitsaub verharren wir wieder etwas und beobachten drei weibliche Löwen im Gras, die interessiert beobachten wie eine große Anzahl an Springböcken, dicht gefolgt von Gnus und Giraffen, sich langsam ans Wasser herantrauen. Die Löwen machen aber keine Anstalten aufzustehen und so können die anderen Tiere sich in aller Ruhe erfrischen. Wasserloch für Wasserloch nähern wir uns Halali, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Kurz vorm Tor sehen wir am Straßenrand noch Elefanten, die auch den Schatten suchen. Halali liegt direkt an einem, in der Nacht beleuchteten Wasserloch. Nach dem erneuten Aufbau der Zelte begeben wir uns dorthin. Im Kopf gehe ich gerade die großen Tiere durch, die wir noch nicht gesehen hatten. Eigentlich bin ich bereits sehr zufrieden mit unserer „Ausbeute“ und dann kam mir in den Sinn dass Nashörner noch fehlen. Und als hätten sie es gehört, baden gerade zwei Spitzmaul-Nashörner im Wasser.     
Am späten Abend setzen wir uns nochmal eine Stunde ans Wasserloch ehe wir müde und zufrieden schlafen gehen.    

Zum Sonnenaufgang brechen wir wieder auf. Am Wasserloch Nebrownii löschten gestern noch zahlreiche Tiere ihren Durst. Heute stehen sie mit einigem Abstand daneben. Den Grund haben wir schnell ausgemacht – ein Löwenmännchen hat das Wasserloch für sich beansprucht. Erst als der Löwe sich langsam entfernt trauen sich die anderen wieder ans Wasser. Kurz vorm Verlassen des Parks entdecken wir noch einen Elefanten im Wasser, sodass zum Ende kaum noch ein Wunsch offen blieb. Glücklich und geschafft geht’s wieder zurück nach Windhoek, wo eine weitere Herausforderung wartet – 600 geschossene Bilder durchzusehen und auszusortieren.